Triticale ist ein besonderes Getreide, das aus der Kreuzung von Weizen (Triticum) und Roggen (Secale) entstanden ist. Der Name setzt sich aus den lateinischen Gattungsnamen dieser beiden Getreidearten zusammen. Ziel dieser Kreuzung war es, die positiven Eigenschaften beider Getreidesorten zu vereinen. Triticale kombiniert den hohen Ertrag und die gute Proteinqualität des Weizens mit der Widerstandsfähigkeit und Robustheit des Roggens. Dadurch eignet es sich besonders für den Anbau auf nährstoffarmen Böden und in raueren Klimaregionen.
Die Verwendung von Triticale
In der Landwirtschaft wird Triticale vor allem als Futtermittel für Tiere genutzt, da es eine wertvolle Eiweißquelle darstellt. Doch auch in der menschlichen Ernährung findet es Verwendung. Es kann zu Mehl verarbeitet und für die Herstellung von Brot, Müsli oder Bier genutzt werden. Allerdings besitzt Triticale nicht die gleichen Backeigenschaften wie Weizen, weshalb es in reiner Form eher selten zum Backen verwendet wird. Darüber hinaus wird es in der Bioenergiebranche zur Produktion von Biogas eingesetzt.
Ist Triticale gesund?
Gesundheitlich ist Triticale für die meisten Menschen unbedenklich und sogar nährstoffreich. Es enthält jedoch Gluten, weshalb es für Personen mit Zöliakie oder Glutensensitivität ungeeignet ist. Menschen mit einer Weizenallergie sollten ebenfalls vorsichtig sein, da Triticale ähnliche Proteine enthält, die eine allergische Reaktion auslösen könnten.
Phytinsäure-Gehalt in Triticale
Triticale enthält Phytinsäure, eine natürliche Substanz, die in vielen Getreidearten vorkommt. Phytinsäure kann die Aufnahme von Mineralstoffen wie Eisen, Zink und Kalzium im Körper hemmen. Im Vergleich zu anderen Getreidesorten liegt der Phytinsäure-Gehalt von Triticale im mittleren Bereich. Er beträgt etwa 500 bis 900 Milligramm pro 100 Gramm. Zum Vergleich: Hafer enthält mit 800 bis 1500 Milligramm deutlich mehr, während der Gehalt in Roggen und Weizen ähnlich hoch ist wie in Triticale. Wer die Aufnahme von Phytinsäure verringern möchte, kann Methoden wie Einweichen (6–12 Stunden in Wasser, besonders für Haferflocken), Fermentieren (z. B. Sauerteigbrot) oder Keimen (z. B. Keimlinge aus Getreide)anwenden. Diese Verfahren aktivieren das Enzym Phytase, das Phytinsäure abbaut und so die Bioverfügbarkeit der Mineralstoffe verbessert.
Triticale und seine Nährstoffe
Triticale enthält eine gute Mischung aus Kohlenhydraten, Proteinen und Ballaststoffen und liegt in vielen Bereichen zwischen Weizen und Roggen. Im Vergleich zu anderen Getreidesorten ergibt sich folgendes Nährstoffprofil pro 100 Gramm:
- Kohlenhydrate: Triticale (65 g) liegt zwischen Weizen (68 g) und Roggen (60 g), während Hafer etwas weniger Kohlenhydrate enthält (58 g).
- Eiweiß: Triticale (13 g) enthält mehr Eiweiß als Weizen (11 g) und Roggen (9 g), aber weniger als Hafer (14 g).
- Ballaststoffe: Mit 10 g pro 100 g liegt Triticale im Mittelfeld, während Hafer (10 g) und Roggen (13 g) mehr Ballaststoffe enthalten als Weizen (9 g).
- Mineralstoffe:
- Eisen: Triticale (3,0 mg) hat einen höheren Eisengehalt als Weizen (2,5 mg), liegt aber unter Hafer (5,0 mg) und Roggen (3,5 mg).
- Zink: Mit 2,8 mg Zink pro 100 g hat Triticale einen vergleichbaren Gehalt zu Weizen (2,5 mg) und Roggen (3,0 mg), während Hafer (3,6 mg) etwas mehr enthält.
- Magnesium: Triticale enthält etwa 120 mg Magnesium und liegt damit über Weizen (100 mg), aber unter Hafer (135 mg) und Roggen (130 mg).
Triticale bietet somit eine ausgewogene Kombination der Nährstoffe von Weizen und Roggen, während Hafer in vielen Bereichen die nährstoffreichste Option darstellt. Besonders für Menschen, die auf eine eiweißreiche Ernährung achten, kann Triticale eine sinnvolle Alternative sein.
Triticale und Mutterkorn
Triticale ist anfälliger für Mutterkorn (Ergot) als Weizen (Quelle), was zu einem höheren Risiko einer Kontamination mit dem Mutterkornpilz führt. Mutterkornpilz kann giftige Alkaloide bilden, die in größeren Mengen gesundheitsschädlich sein können. Durch sorgfältige Qualitätskontrollen im Anbau und bei der Verarbeitung wird das Risiko jedoch weitgehend minimiert.
Triticale als vielseitige Getreidealternative
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Triticale ein vielseitiges und nährstoffreiches Getreide ist, das vor allem in der Tierfütterung, aber auch in der menschlichen Ernährung Verwendung findet. Es bietet eine gute Mischung aus den Eigenschaften von Weizen und Roggen und stellt eine wertvolle Alternative zu herkömmlichen Getreidesorten dar. Für Menschen mit Glutenunverträglichkeit oder bestimmten Allergien ist es jedoch nicht geeignet. Wer seine Mineralstoffaufnahme optimieren möchte, kann durch geeignete Zubereitungsmethoden den Phytinsäure-Gehalt reduzieren und so von den Vorteilen dieses Getreides profitieren.
Bildquellen: Bild von LeeleeUusikuu und mtrx auf Pixabay
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