Warum ist Urgetreide so gesund?

Kategorie: Getreide

Buchweizen: Das vielseitige Pseudogetreide

Buchweizen ist eine faszinierende Pflanze, die in der Ernährung und Landwirtschaft eine wichtige Rolle spielt. Obwohl er oft als Getreide bezeichnet wird, gehört Buchweizen botanisch gesehen zu den Knöterichgewächsen und wird daher als Pseudogetreide klassifiziert. In diesem Artikel werden wir uns ausführlich mit Buchweizen beschäftigen, seine Eigenschaften, Geschichte, Anbau, Verwendung und gesundheitlichen Vorteile betrachten.

Was ist Buchweizen?

Buchweizen

Buchweizen

Buchweizen, wissenschaftlich als Fagopyrum bekannt, ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Knöterichgewächse. Die bekannteste und am häufigsten angebaute Art ist der Echte Buchweizen (Fagopyrum esculentum). Diese einjährige Pflanze kann eine Höhe von 30 bis 150 Zentimetern erreichen und hat charakteristische dreieckige Samen.

Der Name „Buchweizen“ leitet sich von der Ähnlichkeit seiner Samen mit Bucheckern ab, den Früchten der Buche. Das Wort „Weizen“ im Namen bezieht sich auf die ähnliche Verwendung wie Getreide, obwohl Buchweizen botanisch nicht zu den Getreiden gehört.

Geschichte und Herkunft

Buchweizen Körner

Buchweizen Körner

Die Geschichte des Buchweizens reicht weit zurück. Ursprünglich stammt die Pflanze aus Zentralasien, genauer gesagt aus der Region um den Himalaya. Von dort aus verbreitete sich der Buchweizen über Russland nach Europa und wurde im Mittelalter zu einem wichtigen Nahrungsmittel.In Deutschland war Buchweizen besonders in Regionen mit sandigen Böden beliebt, wie zum Beispiel in der Lüneburger Heide. Hier wurde er oft als „Heidekorn“ bezeichnet und war ein Grundnahrungsmittel für die lokale Bevölkerung. In vielen Teilen Europas und Asiens spielte Buchweizen eine wichtige Rolle in der traditionellen Küche und Kultur.

Anbau und Kultivierung

Buchweizen Feld

Buchweizen Feld

Buchweizen ist eine relativ anspruchslose Pflanze, die auch auf kargen Böden gedeihen kann. Dies macht sie besonders wertvoll für Regionen mit weniger fruchtbaren Böden. Die Pflanze bevorzugt gemäßigte Klimazonen und benötigt eine Wachstumsperiode von etwa 10 bis 12 Wochen.Der Anbau von Buchweizen beginnt im Frühjahr, sobald keine Frostgefahr mehr besteht. Die Samen werden direkt in den Boden gesät und keimen schnell. Buchweizen hat den Vorteil, dass er kaum Dünger benötigt und relativ resistent gegen Schädlinge und Krankheiten ist. Dies macht ihn zu einer attraktiven Option für den ökologischen Landbau.Die Ernte erfolgt in der Regel im Spätsommer oder frühen Herbst, wenn die Samen reif sind. Die Pflanzen werden geschnitten und getrocknet, bevor die Samen gedroschen werden. Nach der Ernte müssen die Samen sorgfältig gereinigt und getrocknet werden, um sie haltbar zu machen.Heute sind die Hauptproduzenten von Buchweizen China, Russland und Kasachstan. In Europa wird Buchweizen in geringerem Umfang angebaut, erlebt aber in den letzten Jahren aufgrund des wachsenden Interesses an glutenfreien und nährstoffreichen Lebensmitteln eine Renaissance.

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Nährwert und gesundheitliche Vorteile

Buchweizen ist aus ernährungsphysiologischer Sicht äußerst wertvoll. Er enthält eine Vielzahl von Nährstoffen, die für eine gesunde Ernährung wichtig sind.

Buchweizen ist glutenfrei, was ihn zu einer wichtigen Nahrungsquelle für Menschen mit Zöliakie macht. Er enthält etwa 10% hochwertiges Protein und ist reich an Mineralstoffen wie Magnesium, Eisen und Zink. Die Samen sind auch eine Quelle für essentielle Aminosäuren und ungesättigte Fettsäuren, was sie besonders gesundheitsfördernd macht.

Nährstoffprofil pro 100 g Buchweizen:

  • Eiweiß: ca. 10 g
  • Fett: ca. 1,7 g (davon 80% ungesättigte Fettsäuren)
  • Kalorien: ca. 340 kcal
  • Ballaststoffe: ca. 3,7 g
  • Mineralien: Magnesium, Kalium, Mangan, Zink

Im Gegensatz zu vielen anderen pflanzlichen Proteinquellen enthält Buchweizen alle acht essentiellen Aminosäuren in einem ausgewogenen Verhältnis. Dies macht ihn besonders wertvoll für vegetarische und vegane Ernährungsweisen.

Buchweizen Müsli

Buchweizen Müsli

Der Kohlenhydratanteil in Buchweizen besteht hauptsächlich aus komplexen Kohlenhydraten, die langsam verdaut werden und so für einen stabilen Blutzuckerspiegel sorgen. Dies kann helfen, Heißhungerattacken zu vermeiden und ein längeres Sättigungsgefühl zu erzeugen.

Das in Buchweizen enthaltenen Fett ist von hoher Qualität. Es besteht zu einem großen Teil aus ungesättigten Fettsäuren, die als gesundheitsfördernd gelten.

Buchweizen ist eine ausgezeichnete Quelle für verschiedene Mineralstoffe. Er enthält beachtliche Mengen an Magnesium, Eisen, Zink und Mangan. Diese Mineralstoffe spielen wichtige Rollen in verschiedenen Körperfunktionen, von der Energieproduktion bis zur Unterstützung des Immunsystems.

Darüber hinaus enthält Buchweizen verschiedene Vitamine, insbesondere B-Vitamine wie Niacin und Folsäure. Diese sind wichtig für den Energiestoffwechsel und die Zellerneuerung.

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Reich an Antioxidantien und glutenfrei

Ein besonderes Merkmal von Buchweizen ist sein hoher Gehalt an Antioxidantien, insbesondere Rutin. Antioxidantien können helfen, den Körper vor oxidativem Stress zu schützen und spielen möglicherweise eine Rolle bei der Prävention verschiedener chronischer Krankheiten.

Buchweizen ist von Natur aus glutenfrei, was ihn zu einer wertvollen Alternative für Menschen mit Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit macht. Er kann in vielen Rezepten Weizenmehl ersetzen und ermöglicht so eine abwechslungsreiche glutenfreie Ernährung.

Studien deuten darauf hin, dass der regelmäßige Verzehr von Buchweizen verschiedene gesundheitliche Vorteile haben kann. Dazu gehören eine mögliche Verbesserung der Blutzuckerkontrolle, eine Senkung des Cholesterinspiegels und positive Auswirkungen auf die Herzgesundheit. Allerdings sind weitere Forschungen nötig, um diese Effekte vollständig zu verstehen und zu bestätigen.

Verwendung in der Küche

Buchweizen-Nudeln

Buchweizen-Nudeln

Buchweizen ist ein vielseitiges Lebensmittel, das in verschiedenen Formen in der Küche verwendet werden kann. Die Samen können ganz, geschrotet oder zu Mehl verarbeitet werden, was eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten eröffnet.

Ganze Buchweizenkörner können ähnlich wie Reis oder andere Getreide gekocht und als Beilage oder in Salaten verwendet werden. Sie haben einen nussigen Geschmack und eine leicht körnige Textur, die vielen Gerichten eine interessante Note verleiht.

Buchweizenschrot, also grob gemahlene Buchweizenkörner, wird oft für Brei oder als Zutat in Brotteigen verwendet. Er verleiht Backwaren eine charakteristische Textur und einen kräftigen Geschmack.

Buchweizenmehl ist besonders vielseitig einsetzbar. Es kann zum Backen von Brot, Kuchen, Pfannkuchen und anderen Backwaren verwendet werden. In der französischen Küche ist es ein Hauptbestandteil der traditionellen Galettes, herzhaften Crêpes aus der Bretagne. In Japan wird Buchweizen für die Herstellung von Soba-Nudeln verwendet, die sowohl warm als auch kalt genossen werden. In Osteuropa, insbesondere in Russland und Polen, ist Buchweizen ein wichtiger Bestandteil der traditionellen Küche. Hier wird er oft als Kasha zubereitet, ein Gericht aus gerösteten Buchweizengries, das als Beilage oder Hauptgericht serviert wird.

Buchweizen kann auch gekeimt werden. Die Sprossen sind reich an Nährstoffen und können in Salaten oder Smoothies verwendet werden. In der vegetarischen und veganen Küche wird Buchweizen oft als Fleischersatz verwendet. Aufgrund seines hohen Proteingehalts und seiner körnigen Textur eignet er sich gut für die Herstellung von pflanzlichen Burgern oder als Füllungen.

Es ist wichtig zu beachten, dass Buchweizen einen recht intensiven, nussigen Geschmack hat, der nicht jedem sofort zusagt. Viele Menschen gewöhnen sich jedoch schnell daran und schätzen die charakteristische Note, die Buchweizen in Gerichte einbringt.

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Buchweizen in der Landwirtschaft

Neben seiner Bedeutung als Nahrungsmittel spielt Buchweizen auch in der Landwirtschaft eine interessante Rolle. Als schnell wachsende Pflanze eignet er sich gut als Zwischenfrucht oder Gründüngung. Dies bedeutet, dass er zwischen zwei Hauptkulturen angebaut werden kann, um den Boden zu verbessern und Erosion zu verhindern.

Buchweizen hat die Fähigkeit, Phosphor aus dem Boden zu mobilisieren und für nachfolgende Kulturen verfügbar zu machen. Dies kann die Bodengesundheit verbessern und den Bedarf an künstlichen Düngemitteln reduzieren.

Darüber hinaus ist Buchweizen eine wichtige Bienenweide. Die Pflanze blüht über einen langen Zeitraum und produziert reichlich Nektar, was sie zu einer wertvollen Nahrungsquelle für Bienen und andere bestäubende Insekten macht. Buchweizenhonig ist aufgrund seines charakteristischen, kräftigen Geschmacks bei vielen Honigliebhabern beliebt.In der ökologischen Landwirtschaft wird Buchweizen oft als Teil der Fruchtfolge eingesetzt, um die Biodiversität zu fördern und die Bodengesundheit zu verbessern.

Kulturelle Bedeutung

In vielen Kulturen hat Buchweizen eine besondere Bedeutung, die über seine Rolle als Nahrungsmittel hinausgeht. In Japan beispielsweise symbolisiert Buchweizen Kraft und Ausdauer. Das Essen von Soba-Nudeln an Silvester ist eine Tradition, die Langlebigkeit und Glück für das kommende Jahr bringen soll.In Russland und anderen osteuropäischen Ländern ist Buchweizen tief in der kulinarischen Tradition verwurzelt. Kasha, ein Gericht aus geröstetem Buchweizen, wird oft als Komfortessen betrachtet und ist mit vielen kulturellen und familiären Traditionen verbunden.

In der Lüneburger Heide in Deutschland erinnert der Buchweizen an die landwirtschaftliche Geschichte der Region. Obwohl er heute nicht mehr in großem Umfang angebaut wird, bleibt er ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes.

Herausforderungen und Zukunftsperspektiven

Trotz seiner vielen Vorteile steht der Buchweizenanbau vor einigen Herausforderungen. Eine davon ist die relativ geringe Ertragsleistung im Vergleich zu anderen Getreidearten. Dies macht den Anbau für viele Landwirte wirtschaftlich weniger attraktiv.Ein weiteres Problem ist die Anfälligkeit der Pflanze für Frost. Ein später Frost im Frühjahr oder ein früher Frost im Herbst kann die Ernte erheblich beeinträchtigen. Dies macht den Anbau in Regionen mit unbeständigem Klima riskant.Dennoch gibt es auch positive Zukunftsperspektiven für Buchweizen. Das wachsende Interesse an glutenfreien Lebensmitteln und die zunehmende Nachfrage nach pflanzlichen Proteinquellen könnten zu einer Wiederbelebung des Buchweizenanbaus führen.Darüber hinaus macht die Anpassungsfähigkeit von Buchweizen an verschiedene Bodentypen und seine Rolle in der ökologischen Landwirtschaft ihn zu einer interessanten Option für nachhaltige Landwirtschaftssysteme.Forschungen zur Verbesserung der Ertragsleistung und zur Entwicklung frostresistenterer Sorten könnten dazu beitragen, einige der aktuellen Herausforderungen zu überwinden.

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Buchweizen ist ein faszinierendes Pseudogetreide mit einer reichen Geschichte und vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten. Seine ernährungsphysiologischen Vorteile, seine Vielseitigkeit in der Küche und seine ökologische Bedeutung machen ihn zu einem wertvollen Bestandteil unserer Ernährung und Landwirtschaft.Ob als Grundlage für glutenfreie Backwaren, als nährstoffreiche Zutat in verschiedenen Gerichten oder als wichtige Pflanze in nachhaltigen Landwirtschaftssystemen – Buchweizen hat das Potenzial, eine wichtigere Rolle in unserer Ernährung und Landwirtschaft zu spielen.Während der Buchweizenanbau in einigen Regionen zurückgegangen ist, könnte das wachsende Bewusstsein für gesunde Ernährung und nachhaltige Landwirtschaft zu einer Renaissance dieser vielseitigen Pflanze führen. Mit weiterer Forschung und Innovation könnte Buchweizen in Zukunft eine noch größere Bedeutung erlangen und zu einer vielseitigeren und nachhaltigeren Ernährung beitragen.Letztendlich ist Buchweizen mehr als nur ein Nahrungsmittel. Er ist ein Symbol für Anpassungsfähigkeit, Nachhaltigkeit und kulturelle Vielfalt. In einer Welt, die sich zunehmend mit Fragen der Ernährungssicherheit und Umweltverträglichkeit auseinandersetzt, könnte Buchweizen eine wichtige Rolle bei der Bewältigung dieser Herausforderungen spielen.

 

 

 

Bildquellen: Buchweizen von M W, Buchweizennudeln von 浩之 梶, Buchweizen Korn von andy_free, Buchweizenmüsli Ivana Tomášková, Buchweizenfeld von Dayoung Seo auf Pixabay

Leinsamen – gesund oder gefährlich?

Sind Leinsamen gesund? – Das heimische Superfood im Check!

Leinsamen sind die ovalen, gelben oder braunen Samen der Flachspflanze. Sie können entweder ganz, geschrotet oder als gepresstes Öl verwendet werden. Leinsamen schmecken nussig und gehören zu den wertvollsten pflanzlichen Omega-3-Quellen. Aber: Macht dies allein Leinsamen gesund?

Leinsamen und Leinöl bringen unsere Verdauung in Schwung und halten unsere Gefäße geschmeidig. Gleichzeitig warnen Experten: zuviel kann gesundheitsschädlich sein.

Also was denn nun? Sind Leinsamen gesund – „heimisches Superfood“ oder besser mit Vorsicht genießen?

Zuerst einmal zu den positiven Eigenschaften:

Leinsamen und Leinöl

Leinsamen und Leinöl

Für den täglichen Verzehr eignet sich der geschrotete Leinsamen. Im Ganzen ist der Samen nahezu unverdaulich – sie passieren den Magen-Darm-Trakt, ohne dass die Inhaltsstoffe aufgenommen werden können. Erst wenn die harte Schale durchstoßen wird, sind bspw. die wertvollen Ballaststoffe zugänglich. Leinsamen bestehen zu 25% aus Ballaststoffen.

Ballaststoffe regulieren den Blutzuckerspiegel, schützen vor Krebs und sogar vor Karies, weil sie den Speichelfluss anregen. Im Darm angelangt, zersetzen Darmbakterien die Ballaststoffe unter anderem zu Buttersäure. Dies wirkt sich direkt auf den Cholesterinspiegel und ebenso sehr positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus.

VIEL TRINKEN
Da die geschroteten Leinsamen viel Flüssigkeit ziehen, sollte zum Verzehr viel getrunken werden. Ansonsten kann es zu Bauchschmerzen oder gar Verstopfungen kommen. 

Leinsamen fördern die Verdauung

Leinsamen bilden Schleimstoffe, die dafür sorgen, dass die aufgenommene Nahrung deutlich schneller transportiert werden kann. Neben den schützenden Eigenschaften des Schleims auf den gesamten Magen-Darm-Trakt, wird ihm zudem helfende Wirkung bei einem Reizdarm nachgesagt.

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Leinsamen Omega-3 zu Omega-6 Verhältnis

Leinsamen bestehen zu einem Drittel aus ungesättigten Fettsäuren. Der hauptsächliche Anteil dieser Fettsäuren ist sogar mehrfach ungesättigt – dazu zählen insbesondere die essenziellen Omega-3-Fettsäuren (Alpha-Linolensäuren). Zwei Esslöffel Leinsamen enthalten ca. 3,6 Gramm pflanzliche Omega-3-Fettsäuren. Besonders positiv wirken sich Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren im Verhältnis von 1:5 aus.

Hoher Anteil Omega-3-Fettsäuren

Unter den Pflanzen weisen Leinsamen den höchsten Gehalt an der mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren auf. Durch die in unserer Nahrung häufig enthaltenen Sonnenblumen-, Raps- oder Distelöle nehmen wir relativ viele Omega-6-Fettsäuren auf. Der tägliche Verzehr von Leinsamen oder Leinöl beeinflusst das Verhältnis also positiv in Richtung 1:5.

Fazit: aufgrund des hohen Omega-3-Anteils sind Leinsamen gesund!

Leinsamen Omega-3 Fettsäuren

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Blausäure in Leinsamen unbedenklich?

Schauen wir auf eine Blausäure-Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung, die hier zu finden ist.

Anhand von bitteren Marillenkerne, Maniok, Persipan und Leinsamen wurde untersucht, wie schnell Blausäure im Blut nach dem Verzehr von Lebensmitteln, die cyanogene Glycoside (wissenschaftlicher Name von Blausäure) enthalten, ansteigt, und ob die Cyanid-Werte im Blut einen gesundheitlich bedenklichen Wert erreichen.

Die Studie wurde mit zwölf kerngesunden Testpersonen durchgeführt. Die Personen erhielten auf nüchternen Magen jeweils eine Dosis von 6,8 Milligramm Blausäure. Im Fall des frisch geschroteten Leinsamens war diese Menge in 31 Gramm enthalten.

Schon hierbei wird deutlich: Der Versuch stellt eine Extrembedingung dar, denn normalerweise nimmt kaum jemand so große Leinsamen-Mengen nüchtern zu sich.

Trotz dieser sehr hohen Menge kam es zu keinerlei Symptomen einer Blausäurevergiftung, die erfahrungsgemäß nach Erreichen eines gewissen Blausäurespiegels im Blut auftritt. Stattdessen zeigten die nach dem Verzehr in regelmäßigen Abständen erhobenen Blutwerte, dass die Blausäurewerte im Blut aus Leinsamen nur langsam ansteigt und auch, dass die Blausäure in deutlich geringerem Ausmaß freigesetzt wird wie beispielsweise bei Marillenkernen oder Maniok. Dieser Effekt ist vermutlich auf eine geringere Aktivität des in Leinsamen enthaltenen Enzyms ß-Glukosidase zurückzuführen, welches für die Freisetzung der Blausäure aus der Pflanze verantwortlich ist.

Leinsamen Überdosierung

Neben all den guten Inhaltsstoffen enthalten Leinsamen auch Blausäure. Überdosiert kann diese zu Magenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen führen. Außerdem können Leinsamen bzw. die enthaltenen Schleimstoffe, die Wirkung von Medikamenten beeinflussen, wenn diese über die Magenschleimhaut aufgenommen werden.

Maximal 2 Esslöffel täglich

Als Faustformel sollte man die tägliche Höchstdosis von zwei Esslöffel Leinöl oder zwei Esslöffel Leinsamen nicht überschreiten. Hält man sich an diese Mengenangabe, sind Leinsamen gesund bzw. sinnvoller Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung.

Welche Leinsamen kaufen?

Leinsamen geschrotet

Leinsamen geschrotet

Man kann Leinsamen bereits geschrotet kaufen. Dabei sollte man möglichst kleine Verpackungseinheiten kaufen. Angebrochene Packungen sollten luftdicht verschlossen und kühl gelagert werden. Ansonsten können Leinsamen ranzig werden oder sogar gesundheitsschädliche Fettsäuren bilden. Das selbe gilt übrigens für Leinöl.

Besser sind jedoch ganze Leinsamen. Diese lassen deutlich besser lagern und werden erst kurz vor dem Verzehr frisch gemörsert. Dazu gibt man eine Esslöffel voll Leinsamen in den Mörser. Nun zerreibt man die Samen mit einigen kräftigen Stößen, bis sie ausreichend aufgebrochen sind. So hat man die Sicherheit, dass sämtliche Inhaltsstoffe enthalten und die in den Leisamen enthaltenen Öle nicht ranzig sind.

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Nährstoffe im Getreide

Wie gesund ist Getreide?

Nährstoffe in unserem Getreide

Getreide enthält rund 60-70% Kohlenhydrate, 10-12% Wasser, 10-15% Eiweiß, 3-5% Ballaststoffe und 2-3% Fett. Weiterhin enthalten die ausgereiften Körner wichtige Mineralien wie Magnesium, Kalium, Phosphor, Calcium und Eisen sowie die Vitamine B1, B2 und Vitamin E.

 

Getreide Getreidekorn Aufbau Bestandteile

Getreidekorn Aufbau

Neben der Art des Getreides ist auch der Nährstoffgehalt des jeweiligen Ackerbodens entscheidend für den Gehalt der einzelnen Nährstoffe im Korn.

Der Hauptbestandteil der Getreidekörner ist energiereiche Stärke. Jedoch haben sie einiges mehr in petto: Das Getreidekorn besteht aus einer Schale, einem Mehlkörper und einem Keimling. Während die Oberhaut als eine Art Hülle die Frucht zusammenhält liegen im Inneren weitere Frucht- und Samenschalen. Diese enthalten wichtige Mineralstoffe, Vitamine und Ballaststoffe. Der Mehlkörper nimmt dabei den meisten Platze ein und verfügt neben der Stärke gut verfügbares Eiweiß.

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Das Handbuch der Nährstoffe*

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Die Nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick der Durchschnittswerte der häufigsten Getreidesorten.

Emmer Nährwerte

Nährwerttabelle Getreide

Phytinsäure in Getreide

Die im Getreide enthaltene natürliche Phytinsäure ist für die Pflanze essenziell. Sie schützt die in den Samenkörnern enthaltenen Mineralstoffe, sodass sie dem späteren Keimling zur Verfügung stehen. Für uns Menschen ist sie aus verschiedenen Gründen nicht gut, gleichzeitig werden ihr jedoch auch positive Wirkungen nachgesagt.

Negative Wirkungen von Phytinsäure
  • Zum einen bindet Phytin Mineralstoffe und Spurenelemente. Betroffen sind insbesondere Mineralstoffe, die in zwei- und dreiwertiger Form vorkommen. Das sind beispielsweise Calcium, Magnesium, Zink oder Eisen. Die dadurch gebildeten Komplexe sind unlöslich und für unseren Körper nicht verwertbar. In Kombination mit Phytinsäure, werden aufgenommene Mineralien demnach unverdaut ausgeschieden. 1, 2
  • Zum anderen reagiert Phytin mit verschiedenen Verdauungsenzymen. Diese sind verantwortlich für die Verarbeitung und Aufnahme von Nährstoffen. Können Verdauungsenzyme nicht wie vorgesehen eingesetzt werden, wird ein hoher Anteil der Nährstoffe unverdaut wieder ausgeschieden. Im Falle der Phytinsäure, werden u.a. die Enzyme Amylase und Trypsin blockiert, dadurch wird die Verdauung von Kohlenhydraten und Eiweißen gehemmt.
Positive Wirkungen von Phytinsäure
  • Phytinsäure wirkt offenbar antioxidativ und antikanzerogen. Verschiedene Reaktionen, wie bspw. die Chelatbindung mit Eisen, könnte für eine Verringerung des Darmkrebsrisikos bewirken. Ebenso ist eine positive Wirkung bei Prostata-, Brust- und Bauchspeicheldrüsenkrebs festzustellen. 3, 4
  • Zunehmend diskutiert man auch andere gesundheitsfördernde Wirkungen der Phytinsäure: Eine blutzuckersenkende Wirkung, indem sie die Verdauung von Stärke verzögert und eine immunstärkende Wirkung.

In wie fern positive und negative Effekte sich neutralisieren oder für den einzelnen überwiegen, ist individuell abzuwägen. Nach Paracelsus sind „alle Dinge Gift“ und sollten in Maßen genossen werden.

 

 

Quellen / Literatur

1. Hurrell RF (September 2003). „Influence of vegetable protein sources on trace element and mineral bioavailability“, The Journal of Nutrition. 133 (9): 2973S–7S

2, Davidsson, L., Mackenzie, J., Kastenmayer, P., Aggett, P. J. & Hurrell, R. F. (1996) Zinc and calcium apparent absorption from an infant cereal: a stable isotope study in healthy infants. Br. J. Nutr. 75:291-300

3. Verghese M., Rao D., Chawan C., Walker L., Shackelford L., Anticarcinogenic effect of phytic acid (IP6): Apoptosis as a possible mechanism of action. LWT Food Science and Technology 2006;39,1093–1098

4. Somasundar P. Riggs D,. Jackson B., Cunningham C., Vona-Davis L., McFadden D. Inositol hexaphosphate (IP6): a novel treatment for pancreatic cancer. Journal of Surgical Research. 2005;126,199–203

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